Haus und Hof nicht ohne meinen Mann

Wiesenstimmung unter Obstbäumen

Kürzlich hatte ich ein angsteinflößendes Erlebnis, das mir schlagartig vor Augen führte: Haus, Hof und Garten könnte ich nicht allein bewuppen. Nicht ohne meinen Mann! Von einem auf den anderen Moment erkannte ich sehr klar: Vieles, was mein Mann macht, kann ich nicht. Vieles, worum er sich kümmert, davon habe ich keine Ahnung.

Eine Beispiel-Auswahl gefällig?
Jeden Winter plant mein Mann ein Arbeits-Wochenende in unserem kleinen Waldstück. Dann macht er Holz für unsere zwei Lehmöfen. Der Einsatz ist nur der Aktions-Auftakt. Anschließend müssen die Stammabschnitte noch gespalten und in einer Miete aufgestapelt werden. All dies übersteigt meine Kraft.

Dann baut mein Mann Dinge aus Holz. Hochbeete beispielsweise oder Möbel für Draußen und Drinnen. Gerade ist ein neuer Enten- und Hühnerstall entstanden. Nun werkelt er an einer Tischplatte, mit der die Tochter unserer Dresdner Freunde überrascht werden soll. Auch überdenkt mein Mann immer mal wieder die Tomaten-Wässerungs-Anlage in unserem Gewächshaus. Er ist ja Ingenieur und mit Vordenken – so seine Überzeugung – spart er sich später Arbeit. Dass er ein fauler Gärtner sei, diese Formulierung ist nicht auf meinem Mist gewachsen.

Womit wir in unserem Küchengarten sind. Auch den beackert der Lebenspartner. Gerade hat er einen Zaun für einen Kürbis-Platz gebaut, der unsere Laufenten aussperren soll. Was im Küchengarten wächst, wird bei uns allabendlich auf den Tisch gebracht. Eine selbst gewählte Aufgabe meines kochenden Mannes. Ich kann nicht hoch genug schätzen, wie sehr mich das mit Lust und Laune zubereitete, allabendliche Mahl entlastet und durch die Zeit bringt. Fast immer nämlich ist es lecker.

Noch ein Beispiel soll Ihnen zeigen, wie sehr ich des Mannes an meiner Seite bedarf. Kürzlich hatten wir eine Sperrmüllaktion. Über Wochen waren nicht mehr benötigte Dinge zusammengetragen worden. Als an jenem Montagmorgen der Müllwagen das Gelände beräumte, konstatierte mein Mann zufrieden: Alles weg! Wenig später war er richtig sauer. Leider hatte er mir zu wenig auf die Hände geschaut. Ich habe nämlich die Steuerbox unseres Teichroboters an die Straße gestellt. Neuwert ca. 600 Euro. Statt nachzufragen, was das denn für ein mir unbekanntes Ding ist, hatte ich mich nur stumm gewundert. So konstatierten wir: Eine sehr teure Sperrmüllaktion! Immerhin nicht ohne meinen Mann!