Rote Schönheiten sollten sein

Kräftiges Rot als Blütenfarbe wird man in meinem Garten nur in Ausnahmen finden. Ich halte es mit dem niederländischen Gartengestalter Piet Oudolf, der zur Verwendung von Rot nur gelegentlich rät, um einer Pflanzung einen gewissen Rhythmus zu verleihen.

Bei sparsamer Verwendung wirkten rote Farbkleckse wie Ausrufezeichen zwischen Flächen mit sanfteren Farben, vermittelten sie ein Gefühl von Dynamik und Energie. Würde rote Farbe allerdings zu kräftig eingesetzt, dann ziehe sie schnell zu viel Aufmerksamkeit auf sich und andere Aspekte wie Form und Textur von Blüten und Blättern gingen leicht unter.  


Ganz anders und gar nicht auf dem Kriegsfuß stehe ich allerdings mit roten Früchten in meinem Garten. Wer könnte einer Fülle von Erdbeeren, Kirschen oder Himbeeren im sommerlichen Garten widerstehen? Sie sind Gartenglück pur auf der Zunge! Von unserer Erdbeerwiese mit der Sorte ‘Florika’ und dem damit verbundenen Ernte-Segen hatte ich an dieser Stelle schon erzählt. Daneben hegen und pflegen wir sowohl Sommer- als auch Herbsthimbeeren. Die Kultur beider Varianten ist spielend einfach, wenn man ein paar Regeln beherzigt. Darüber hinaus sei Ihnen an dieser Stelle die allererste Zwerg-Himbeere ‘Ruby Beauty’® empfohlen, die in unserem Garten Einzug halten wird. Die Neuzüchtung wächst kompakt, dornenlos und wird höchstens einen Meter groß. Da sie vollkommen winterhart ist, eignet sie sich gut für die Kultur in Kübeln. Bis zu 1,5 Kilogramm Früchte pro Pflanze können ab dem zweiten Erntejahr geerntet werden. Ein Tausendsassa also in Sachen Roter Früchte.


Im Herbst schließlich schwindet mein kleiner Vorbehalt gegen Rot im Garten gänzlich dahin. Die Bäume mit den Winter-Äpfeln ‘Purpurroter Cousinot’ und ‘Gloster’ hängen in diesem Herbst so übervoll mit knallroten Früchten, dass es eine echte Freude ist. Auch unser Zierapfel (Malus ‘Red Sentinel’) macht seinem Namen alle Ehre. Die Sorte ist ein Klassiker und zahlreiche, übervolle Trauben von kirschroten Äpfelchen ihr Markenzeichen. Wenn in ein paar Tagen auch an diesem Baum die letzten Blätter gefallen sind, wird er im Garten ein noch stärkerer Blickfang sein als er jetzt schon ist. Bis tief in den Winter hinein bleiben die Früchte am Baum, ehe sich die Vögel drüber her machen. Es sei denn die Gärtnerin verwendet den Fruchtschmuck für weihnachtliche Dekorationen. Oder nutzt ihn für Gelees und Marmeladen!