Tierisch gute Mitbewohner

Blumenbeet und Küchengarten im Sommer

Kerstin W., eine gute Gartenbekannte, zeigte mir kürzlich ein Foto ihres jüngsten Gartengastes: Seit kurzem kommt in ihr Refugium am Rande einer Wohnsiedlung täglich vom benachbarten Feld ein Fasan, stolziert über Rasen und Terrasse und tut sich schließlich an der Vogelfutterstelle gütlich. Der Weizen hier hat es ihm angetan. Ein schönes Tier, ein ganz besonderer Gast.

Ich kommentierte Kerstins Erzählen mit einer meiner Erkenntnisse: Dass ich nämlich bei der Entscheidung für unseren Garten an all die Pflanzen gedacht habe, die mit den Jahren in unser Refugium einziehen werden. Dass mir aber gar nicht bewusst war, dass möglicherweise auch eine ganze Schar von Tieren im eigenen Garten Quartier bezieht, und dass dies ein Aspekt sein wird, der mir mit den Jahren immer wichtiger geworden ist.

Denn auch wir haben inzwischen einen ganzen Trupp von Tieren, mit dem wir unseren Garten teilen. Für Insekten wurde vor Jahren ein Hotel gebaut, das dankbar angenommen wird. Zahllose Vogelhäuschen bieten Meisen und Spatzen Obdach. Ein Bachstelzenpärchen und auch Rotkehlchen beziehen seit Jahren verlässlich ihre ihnen zugedachten Behausungen. Unterm Gründach unserer Scheune lebt eine Kolonie Fledermäuse. Und in der Gartenwerkstatt und Holzwerkstatt meines Mannes haben sich zum Glück auch in diesem Jahr wieder Schwalben einquartiert. Mehrere Igel besuchen uns regelmäßig in der Dämmerstunde. Und unsere „Haus-Amsel“, die sich immer in unmittelbarer Nähe unseres Wohnhauses aufhält, erkennen wir an einem hellen Fleck überm rechten Auge.

Die Wallnussfutterstelle besuchen täglich ein Eichhörnchen und ein paar Buntspechte. Zur Schneezeit konnten wir schon lustige Schauspiele beobachten, wie Letztere das Eichhörnchen versuchten von der Futterstelle zu vertreiben. In diesen Tagen künden täglich haufenweise leer gefutterte Nussschalen von der Nachfrage. Last but not least gibt es seit vielen Jahren drei indische Laufenten. Die Langhälse werden in den nächsten Wochen in ihrem neu gebauten Häuschen Nachbarn bekommen: Ein paar Zwerghühner. Wir hoffen sehr darauf, dass die „Klein Welsiner“ mit ihren Gaben künftig unseren Frühstückstisch bereichern.

So nimmt unser tierisch gutes Leben seinen Lauf. Und wird auch in Zukunft bestimmt noch um manche Facette reicher. Denn auf der Wunschliste unserer tierischen Mitbewohner stehen auch noch wieder Hund und Katz.