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Beate-Schoettke-Penke

High Five - 6 Tipps von Sonntagsgrün für 7 Tage

Liebe Gartenfreunde,
und wieder ist eine Woche um - gefühlt viel zu schnell. Denn die Natur ist so schön ergrünt, durch die Niederschläge der letzten Wochen so üppig und überhaupt einfach so voller Blüten, dass Frau die Zeit einfach nur anhalten will. Geht leider nicht! Daher wenigstens das eigene Tempo verlangsamen und all das Schöne, was uns umgibt und entgegen kommt, in vollen Zügen auskosten.
Ein Dankeschön an alle diejenigen, die mir in den letzten Tagen ein paar Zeilen zukommen lassen haben - es freut mich festzustellen, dass die Freude und das Interesse an gärtnerischen Dingen nicht an einen eigenen Garten gebunden ist.
So motiviert gibt's hier wieder ein paar Anregungen aus dem grünen Drispeth.

Pflanze der Woche:

Haben Sie im Garten auch Pflanzen, über die Sie nur Gutes sagen können? In dieser Woche soll es an dieser Stelle um den Waldphlox (Phlox divaricata "Blue Moon") gehen, auf den dies zutrifft. Ich habe den Blau-Blüher vor drei Jahren in einer Gärtnerei bei Maastricht erworben. Auf dem frühlingshaften Gartengelände stach mir das schöne Blau der ca. 30 Zentimeter hohen Staude sofort ins Auge. Seitdem ist sie in meinem Besitz und schmückt alljährlich im Frühling unseren Tisch an der Küchentür. Über Wochen blüht die verlässlich frostfeste Pflanze und verströmt einen leichten Duft. Bei Regenwetter kommt das Blau ganz mystisch daher. Demnächst wird der Waldphlox abgeblüht sein, dann stelle ich den kleinen Kübel zwischen meine Funkientöpfe, wo er regelmäßig seine Wassergabe bekommt. Mehr ist an Pflege eigentlich nicht notwendig. Meine Erstpflanze habe ich schon mal geteilt und weiter gereicht. Von der neuen Besitzerin weiß ich, dass sie den Waldphlox in ihre Beete gepflanzt hat. Empfohlen wird er in der einschlägigen Literatur für den Steingarten. Ich kann ihn mir aber auch in vielen anderen natürlichen Pflanzungen vorstellen.
Weil sich inzwischen auch andere Gartenfreunde für den Waldphlox erwärmen, nehme ich mir an dieser Stelle vor, die Pflanze demnächst zu teilen und Ableger dann in unserer kleinen Gärtnerei anzubieten.
Phlox divaricata Blue Moon

Gartentipp der Woche:

Jetzt ist die Zeit des Zierlauchs - das Foto unten zeigt unser großes Staudenbeet, auf dem sich Allium aflatunense "Purple Sensation" und der weiße "Mount Everest" zu Dutzenden ein Stelldichein geben. Dabei fällt mir der Mutter-Tochter-Garten am Niederrhein ein, den wir vor ein paar Jahren mit einer Gartenreisegruppe besuchten. Silke Imig-Gerold und Mutter Elisabeth Imig sind beide gartenvernarrt. Schon früh im Jahren beginnt das große Blühen mit Hunderten Tulpen, dann folgen verschiedene Zierlauchs, die in einen Rosenrausch übergehen. Mich hat vor allem Elisabeth Imig beeindruckt, die eigentlich Gartengestalterin werden wollte, ihr Leben aber dann doch der Familie widmete. Von ihrem ganz und gar modernen Gestaltungswillen, obwohl die Gärtnerin schon über 70 Jahre ist, zeugte eine lila-Welle von Hunderten Zierlauch, die eine Graswiese begrenzte und komplettiert war mit einer pink gestrichenen Paletten-Bank. Da soll noch einer sagen, unsere Altvorderen könnten nur "hausbacken" Gärten gestalten. Wer sich über den Garten schlau machen will, wird auf der Homepage der Familie fündig. Das Buch "Rosenrausch und Tulpenfieber" von Susanne Paus und Jürgen Becker beschreibt den Garten in aller Ausführlichkeit, ist aber leider nur noch antiquarisch zu hohen Preisen zu bekommen. Und wer damit liebäugelt, mal an den Niederrhein zu fahren, dem sei an dieser Stelle die Homepage Offene Gärten im Kleverland empfohlen, die einen Überblick über besuchenswerte Gärten vermittelt, darunter auch den sehenswerten Garten von Manfred Lucenz und Klaus Bender.
Zierlauch auf Staudenbeet

Medium der Woche:

Beim letzten Besuch meines großen Sohnes in Drispeth gestand er: "Ich glaube, ich schaue gern Eichhörnchen-Videos" So kam es, dass wir einen Nachmittag gemeinsam vor dem Bildschirm saßen und uns zwei, etwa 20minütige Videos des Youtubers Mark Rober anschauten. Der hat 9 Jahre für die Nasa gearbeitet und am Mars-Roover mitgebastelt, auch sieben Jahre für Apple gearbeitet - ein schlaues Bürschen also. Durch die neugierigen Eichhörnchen, die ihm über längere Zeit auch noch die sicherste Vogel-Fütter-Station zerlegten, fühlte er sich heraus gefordert - er wollte deren Kletterkünste und Intelligenz prüfen. Rausgekommen sind zwei lustige Kletter- und Knobel-Aufgaben-Parcours, die er den Tieren in den letzten zwei Jahren gebaut hat. Beim Testen hat er die putzigen Tiere gefilmt und allerlei heraus gefunden - wenn auch Sie gern Eichhörnchen-Videos anschauen - hier und hier amüsieren Sie sich prächtig. Am Besten mit jemandem anschauen, der des Englischen gut mächtig ist - so bekommt man auch mit, was der Amerikaner an individuellen Besonderheiten seiner einzelnen Eichhörnchen heraus gefunden hat.

Extra der Woche:

Auf dem Roten Sofa vom NDR habe ich letzte Woche Dominik Eulberg kennen gelernt - einen Techno-DJ und Ökologe. Komische Mischung nicht wahr? Der junge Mann hatte viel zu erzählen, über sein Buch "Mikroorgasmen überall", aber nicht nur. Aus einer Zusammenarbeit mit dem Dokumentarfilmer Jan Haft ist der Kinofilm "Heimat Natur" entstanden - einmalige Naturaufnahmen, unterlegt mit magischer Techno-Musik. Ich hätte gar nicht gedacht, dass mich der Trailer zum Film schon so beeindruckt. Mein erstes Kinoerlebnis nach Corona ist jedenfalls fest vorgenommen: Es soll dieser besondere Dok-Film sein! Bleibt nur die Hoffnung, dass er auch bei uns in Schwerin oder Wismar gezeigt wird.

Kolumne der Woche:

In der Kolumne von dieser Woche für die Schweriner Volkszeitung, das Flensburger Tageblatt und die Osnabrücker Zeitung geht es in dieser Woche um die Hilfe durch meine bessere Hälfte. Doch lesen Sie selbst.
Wiesenstimmung unter Obstbäumen

Zitat der Woche:

Und hier wieder ein schlaues Sprüchlein, in diesem Fall eine indianische Weisheit, die ich von einer Postkarte habe.

Unser Leben ist wie ein Garten, in dem unsere Gedanken die Blumen sind.
Mit diesen Worten schließe ich diesen fünften High-Five-Gartenbrief.
Ich danke fürs Interesse und Durchhaltevermögen und hoffe auf weiteres In-Verbindung-bleiben.

Mit sonntagsgrünen Grüßen
Beate Schöttke-Penke
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