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Beate-Schoettke-Penke

High Five - Nur 3 Tipps von Sonntagsgrün für 7 Tage

Liebe Gartenfreunde,
in den letzten Wochen bekam ich Reaktionen von verschiedenster Weise. Eine alte Studienbekannte fragte, ob denn Wilhelm Busch wohl auch die Nacktschnecken gekannt habe, als er seinen Spruch machte, dass uns Plagegeister im Garten lehren können, uns über Kleinigkeiten nicht zu ärgern. Die scherzig gemeinte Frage lässt sich natürlich nicht wirklich beantworten. Da Wilhelm Busch aber ein schlauer Mensch war, der zwar darunter gelitten hat, dass er eigentlich ein richtiger Maler und richtiger Schriftsteller werden wollte und "nur" mit seinen Reimereien und Cartoons berühmt wurde, vermute ich mal: Ja, er hat die schwarze Variante gekannt. Nicht aber die braune, spanische Variante, die den Weg bis zu uns durch die Globalisierung geschafft hat.
Christine A., eine frühere Bibliothekarin aus der Nähe meines Dorfes, reagierte auf mein letztes Hühnerbild mit einem Buchtipp. Ob ich denn das "das zauberhafte Hühnerbuch" von Isabella Rosselini (die Tochter von Schauspielerin Ingrid Bergmann) kenne? Nein, kannte ich nicht, habe ich mir nun aber bestellt. Und Magdalena, Gärtnerin aus dem Allgäu, die mir ab und an ein paar Zeilen schreibt, meinte, dass sie die in der letzten Woche empfohlene Verbena hastata nicht zu den einjährigen Stauden zählen würde.
Ich habe noch mal nachgeschaut: Richtig ist, dass Verbena hastata, wie andere Verbenen auch, in ihren Herkunftsländern vorwiegend mehrjährig sind. Bei uns aber überstehen sie einen Winter mit Frost nicht, es sei denn, der ist milde oder aber der eigene Garten liegt sehr geschützt. Ich habe in diesem Frühjahr auch gedacht, dass ich alle Verbenen - von denen die eine oder andere früher durch den Winter gekommen ist - verloren habe. Aber siehe da - inzwischen sind viele Sämlinge aufgelaufen und schmücken den Garten. Eine ganze Anzahl von Verbenen bietet übrigens die Gärtnerei Gaissmayer an - weil diese ihr Angebot immer mit ausführlichen Informationen verbindet, kann Mann/Frau sich auch auf deren Homepage auch einfach mal belesen - nämlich hier.
Also an dieser Stelle ein kleines Danke für die Mail-Reaktionen von Ihrer Seite. Ich freue mich über Weiteres.
Die Blüten der Wilden Möhre schweben über der Blumenwiese

Pflanze der Woche:

In dieser Woche möchte ich Ihnen den Kantigen Lauch vorstellen. Eine Pflanze, die Mann/Frau unbedingt im Garten haben sollte, denn die halbkugeligen, lila Blüten sind ein absolutiger Magnet für allerlei Schmetterlinge, Bienen und Hummeln. Ich weiß noch ganz genau, dass ich die Pflanze das erste Mal in dem wunderschönen Garten von Fenna Graf gesehen und mir danach besorgt habe. Denn so einen spät blühenden Lauch wollte ich gern in meinem Garten haben. Inzwischen sind meine drei Pulks auf meinem Ellipsenbeet gut in die Breite gewachsen und ein paar Ableger konnte ich auch schon nehmen. Der Katalog vom Blumenzwiebel-Händler Gewiehs schreibt über den Kantigen Lauch (Allium angulosum) folgendes: 3-6 grundständige, kräftig grüne, glänzende Blätter, die während der Blüte nicht absterben. Die halbkugelige Dolde ist mit blasslila Blüten besetzt. Diese winterharte Art wächst auch in saurem kalten Boden, braucht aber immer genug Feuchtigkeit. Hinzuzufügen wäre, dass die Pflanze wunderbar geeignet ist auch für kleinere Gärten und ein Beet gut am Rand abschließt. Wer sich noch ein bisschen eingehender mit der Pflanze beschäftigen möchte, wird hier fündig. Auf einer Gartenreise haben wir übrigens vor zwei Jahren eine besonders schöne und üppige Sorte des Kantigen Lauchs sehen können - die Bio-Gärtnerei Gaissmayer bietet diese zum Verkauf an - nämlich hier.
Lauchblüten mit Schmetterlingen

Kolumne der Woche:

In der Zeitungskolumne für diese Woche geht es um lange Blickachsen, die mir im Garten mit den Jahren immer wichtiger geworden sind. Doch lesen Sie selbst.
Phlox mit Gebäuden

Zitat der Woche:

In meinem schönen Lederbüchlein bin ich in dieser Woche an dem folgenden Zitat von Karl Foerster hängen geblieben:

Wir brauchen im Garten, am Haus oder in nächster Nachbarschaft ein paar alte Bäume, wenn unser tägliches Lebensgefühl nicht unter seiner natürlichen Höhe und Kraft bleiben soll.
Das Bild der Obstbaumwiese ändert sich, wenn die Wiesenbeete gemäht werden.
Wie sich unser Alltag unter unseren hohen Bäumen in den letzten Tagen gestaltete, sehen Sie auf dem obigen Foto. Der Sensenmann - nicht der von van-Gogh - hat seine Arbeit getan und die Blumenbeete gemäht.
Mit diesem fotografischen Eindruck schließe ich diesen vierzehnten High-Five-Gartenbrief.
Ich danke fürs Interesse und Durchhaltevermögen und hoffe auf weiteres In-Verbindung-bleiben.

Mit sonntagsgrünen Grüßen
Beate Schöttke-Penke
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