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Beate-Schoettke-Penke

High Five - Nur 3 Tipps von Sonntagsgrün für 7 Tage

Liebe Gartenfreunde,
der August neigt sich und mit ihm der Sommer. Regentage bestimmten die Woche und der Ofen im Haus wurde ein erstes Mal geheizt. Ist die schönste Zeit im Jahr vorbei? Für mich noch nicht. Ich gehe nach wie vor jeden Tag im Teich schwimmen, Mahlzeiten werden draußen eingenommen und Gartenarbeit lässt sich auch bei leichtem Niesel erledigen. Und ja, auch wenn die große Blütenpracht für dieses Jahr vorbei zu sein scheint, ist der Garten immer noch schön und geben Pflanzen ihr Bestes. Die Hortensien blühen, umspielt von Kerzen-Knöterichen. Im Schatten ziehen weißer Phlox und Wald-Astern die Blicke auf sich und auf den Sonnenbeeten tummeln sich Insekten an den Wiesenknöpfen und am Wasserdost. Also die Genuss-Antennen weiter auf Empfang stellen und Tag für Tag das Draußen-sein im Garten voll auskosten!
Rosa Flaschenbürsten erblüht

Pflanze der Woche:

Ein kleines Highlight gegenüber vom großen Staudenbeet ist in diesen Tagen zweifellos meine dunkelblaue Schmucklilie. Schmucklilien kenne wir ja vor allem als Kübelpflanzen. Auch ich habe mich vor Jahrern daran versucht. Doch ich habe kein geeignetes Winterquartier und die zu bewältigenden Kübel wurden mit jedem Jahr schwerer. Daraufhin wählte ich Schmucklilien für meinen Garten eigentlich ab: Wunderschön! Aber für mich nicht geeignet.
Bis ich Agapanthus Mashau "Best Blue" in der Gärtnerei von Ewald Hügin in Freiburg 2018 begegnet bin und es doch noch einmal versucht habe. Wie eine Staude wird diese nämlich ins Beet gepflanzt und überwintert zuverlässig. Ich war zunächst skeptisch, doch inzwischen hat sich die Pflanze schön entwickelt, hat in diesem Jahr über dem etwa 40 Zentimeter hohen Laub acht tief dunkelblaue Blüten. Das Beet an der Feuerstelle, auf der die Schmucklilie steht, habe ich im Herbst 2019 überarbeitet. Hier wird nicht gewässert und so kann ich Pflanzen ausprobieren, die nicht so üppig stehen mögen. Die Schmucklilien-Blätter werden umspielt von Frauenhaargras (Stipa tenuissima), das sich schon versät hat. Der Quirlblättrige Salbei (Salvia verticillata) ist hier aufgelaufen, auch ein paar Monarden. Sehr schön finde ich an dieser Stelle auch das Bartgras (Andropogon gerardii "Präriesommer"), das ich mir 2019 bei unserer Gartenreise in die Region Groningen im Präriegarten von Liane Pot gekauft habe. Es ist wirklich sehr schön und wer neugierig ist, kann ja mal bei der Gärtnerei Gaissmayer schnökern.
Ein Schmucklilie auf dem Gräserbeet

Kolumne der Woche:

In der Kolumne für die Schweriner Volkszeitung, das Flensburger Tageblatt und die Neue Osnabrücker Zeit geht es in dieser Woche darum, wie der Besuch von Great Dixter in England auf meinen Garten im Mecklenburgischen abgefärbt hat. Doch lesen Sie selbst.
Ein Blick in den Kiesgarten, im Vordergrund der Phlox Natural Feeling

Zitat der Woche:

Als Gärtnerin mag man/frau ja zuweilen verzweifeln, weil sich Gepflanztes nicht so schön gestaltet wie gewünscht. Dass wir uns auf ein nicht leichtes Tun einlassen, machte Gertrud Jekyll einst mit den folgenden Worten deutlich:

Um gut zu pflanzen, bedarf es eines Künstlers von beträchtlicher Fähigkeit.
Seine Schwierigkeiten sind nicht gering, denn sein lebendes Bild mus aus jeder Perspektive und bei jedem Licht stimmen.
Mit diesen Worten schließe ich diesen sechzehnten High-Five-Gartenbrief.
Ich danke fürs Interesse und Durchhaltevermögen und hoffe auf weiteres In-Verbindung-bleiben.

Mit sonntagsgrünen Grüßen
Beate Schöttke-Penke