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Beate-Schoettke-Penke

High Five - 5 Tipps von Sonntagsgrün für 7 Tage

Liebe Gartenfreunde,
dieser Tage war ich bei einer Gartenfreundin in Schwerin eingeladen. Solche kleinen Auszeiten genieße ich sehr. Auf dem Tisch ein kleines Sträußchen mit Weißen Japananemonen und gelber Kapuzinerkresse, Servietten mit dem Spruch: "Schön, dass Du da bist" und dazu ein Willkommensgetränk und zwei selbst gebackene Kuchen. Was will frau mehr? Natürlich sind wir Gärtnerinnen ausführlich durch den Garten gegangen und haben alles ganz genau beschaut. Birgit L.'s Garten ist so groß nicht, doch voller schöner Pflanzen, liebevoller Details und einfallsreicher Deko-Ideen. Der Garten strahlt Harmonie und Ruhe aus. Natürlich ließen wir es uns auch nicht nehmen, die eine oder andere kleine Ecke unter die kritische Fachsimpel-Lupe zu nehmen. Ideen wurden ausgetauscht, wie Manches verbessert werden kann und die Gartenfreundin war mit dem Nachmittag wohl sehr zufrieden: Sie, die leidenschaftlich in ihrem Garten buddelt und werkelt, sieht nun klarer, wie sie ihren Vorgarten umgestalten will. Ich indes bin beschwingt von dannen gefahren. Und mir wurde klar: Ich liebe es, neue Ideen für Gärten auszuhecken.
Auch wir in Drispeth haben in den letzten Tagen Hand angelegt in unserem Garten. Beschlossen ist, dass wir unsere "Tomaten-Plantage", über die ich vor ein paar Wochen in einer Kolumne schrieb, doch in den Garten verlegen werden. Ein kleines Bauvorhaben für meinen Hausmeister-Mann, das er in den nächsten Monaten umsetzen wird. Umgestellt haben wir deshalb schon mal einen größeren Sitzplatz. Der befindet sich jetzt unter dem für unseren Matteo gepflanzten Kirschbaum, in der Nähe des großen Staudenbeetes mit Blick auf die Obstbaumwiese und auf Enten- und Hühnerstall. Ich war einmal mehr überrascht, wie sich dem eigentlich Gewohnten so schnell Neues abgewinnen lässt. Ein paar Handgriffe und schon ist manch eine Situation gebessert. Es müssen also nicht immer die großen Umgestaltungen sein, die unsere Gärten schöner machen!
Morgenstimmung hinterm Haus

Pflanze der Woche:

Mein weißes Beet am Runden Tisch hatte vor ein paar Wochen eine Durststrecke. Kaum etwas blühte hier. Da werde ich nachbessern müssen. Im Moment aber strahlt es durch den ganzen Garten. Miscantus sinensis "Morning Light" kombiniert mit der Weißen Waldaster (Aster divaricatus), Weiße Japan-Anemonren der Sorte "Honorine de Jobert" und Weißer Phlox summieren sich zu einem Lichtpunkt im frühherbstlichen Garten. Das Beet habe ich eigentlich den Weißen Japananemonen zuliebe angelegt, denn die wollte ich unbedingt in meinem Garten haben. Staudenexperte Karl Foerster zählte sie einst zu den "Langspielplatten" - Pflanzen, die über lange, lange Zeit blühen. Und tatsächlich: Im Augst öffnen sich die Knospen, noch bis in den November hinein werden die Anemonen blühen. Gartenbuchautorin Gerda Nissen nannte die Pflanze einst "eine wirksame Medizin gegen Herbstmelancholie". Und in der Tat: Das ist sie! Pflanzen sollte man sie übrigens im Frühjahr, wie die meisten Gräser, die auch im Herbst ihren großen Auftritt haben. Noch ein paar mehr Erfahrungen gibt es hier von der Gärtnerei Gaissmayer.
Weiße Herbstanemonen blühen über Wochen.

Gärtner der Woche:

Statt eines Gartens möchte ich an dieser Stelle einen Gärtner der Woche empfehlen. "DerletzteWolf" ist einer meiner Lieblingsmenschen bei Instagram. Er macht aus Blumen und Früchten seines Gartens wunderschöne Stilleben und fotografiert diese. Auf mich wirken die Blumenarrangements aufgrund ihrer Üppigkeit wie gemalte Bilder der früheren Holländer, von denen es ja beispielsweise im Schweriner Museum einige zu bestaunen gibt. Doch nicht nur die Arrangements sind traumhaft schön. Immer wieder staune ich darüber, wieviel Schönes, Besonderes und Exotisches im Garten des letzten Wolfes wächst und blüht. Während die Holländer auf ihren gemalten Bildern Blumen aus verschiedenen Jahreszeiten bunt durcheinander würfelten, schöpft der Gärtner meiner Wahl ja aus der Realität. Und die eben ist üppig und traumhaft schön.

Medium der Woche:

Ich mag ja schlaue Frauen und die Schauspielerin Nora Tschirner gehört für mich dazu. Matze Hielscher, von dem hier ja schon des Öfteren die Rede war, würde Nora Tschirner in seinen Dorfältestenrat wählen. Sprich, wenn er ein Problem hätte, von ihr würde er sich beraten lassen. Ich habe der Schauspielerin schon in manchem Podcast zugehört und konnte mich von ihrer Blickigkeit überzeugen. Deshalb gebe ich an dieser Stelle gern einen Link von Matze weiter. Nora Tschirner hat nämlich für den RollingStone über die bevorstehende Bundestagswahl geschrieben, die uns ja in ein paar Tagen bevorsteht. Wer ihren Text hier lesen mag, wird feststellen: Die Frau hat wirklich einen besonderen Blick auf die Wahlentscheidung, vor der wir stehen.
Im Altweibersommer haben Spinnen ihren großen Auftritt.

Kolumne der Woche:

In der Gartenkolumne von dieser Woche geht es um unser tierisch gutes Leben. Doch lesen Sie selbst. Das untere Foto stammt übrigens von unserem letzten Besuch bei Ella, die inzwischen ein wuseliger Welpe ist. Die Tage sind gezählt bis sie unser Familien-Rudel komplettiert.
5 Ella

Zitat der Woche:

Das Zitat in dieser Woche kommt dieses Mal von einem unserer Stamm-Café-Gäste. Mit dem über 80jährigen Herrn plauderte ich am letzten Sonntag übers Wetter, woraufhin er meinte:

Im Herbst, da fallen die Blätter.
Donnerwetter.
Im Frühjahr sind sie wieder da.
Ist doch klar.
Mit diesen Worten schließe ich diesen zwanzigsten High-Five-Gartenbrief.
Ich danke fürs Interesse und Durchhaltevermögen und hoffe auf weiteres In-Verbindung-bleiben.

Mit sonntagsgrünen Grüßen
Beate Schöttke-Penke