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Beate-Schoettke-Penke

High Five - 6 Tipps von Sonntagsgrün

Liebe Gartenfreunde,
die Sturm-Tage sind geschafft, die Sonne zeigt sich wieder. Und mit ihr erwachen die Lebensgeister der Gärtnerin. Hinaus in den Garten und weiter Hand angelegt, damit der Frühlingsgarten sich von seiner besten Seite zeigt. Dazu gehört auch das Abräumen der Adventsdeko. Die vielen Mooskugeln habe ich unter Anleitung von Gartenfreundin Ingrid gebastelt und sie dann mit roten Schleifenbändern aufgepeppt. Zusammen mit den Kränzen hatte ich sie auf meine Funkientöpfe am Gartentor gelegt - ein schöner Willkommensgruß in der Winterzeit. Nun liegen sie auf dem Tisch und harren der Dinge... Sie einfach entsorgen? Das bringe ich nicht übers Herz. Überlege statt dessen, ob ich sie mit entsprechendem Schleifenband ostertauglich mache... Na, schauen wir mal. Zunächst aber erst einmal ein paar Tipps, die in den letzten Tagen auf meinem Schreibtisch aufgelaufen sind.
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Unser Pflanzen-Tipp:

Zu den ersten Blühern im Garten gehören neben Schneeglöckchen und Winterlingen die Stengellosen Schlüsselblumen. Ihre schwefelgelben Blüten von Primula vulgaris liebe ich sehr. Erste Exemplare erhielt ich von einer Gartenfreundin. Weil die mir so gut gefielen, kaufte ich im Jahr drauf zehn weitere Exemplare. Die wachsen inzwischen in die Breite, so dass ich mich doch an einer größeren Menge von Blüten erfreuen kann. Eigentlich verbreitet sich die Kissen-Primel über Samen. Ob das auch bei uns so ist, kann ich noch nicht mit Sicherheit sagen. Dabei pflanzte ich sie so, wie sie es mag: Im lichten Schatten oder Halbschatten, auf humosem Boden, an den Rand von Sträuchern und Hecken. Wenn Ihnen an einem schönen Frühlingsgarten gelegen ist, sollten Sie sich unbedingt Primula vulgaris in den eigenen Garten holen und schauen, ob sie sich verwildert.
Viola vulgare

Unser Garten-Tipp:

An dieser Stelle ein Tipp für einen Garten in der Nachbarschaft. Es geht um den Sonnenhof in Dalliendorf, zwei Dörfer weiter. Die dortige Gärtnerin Hanna Dittrich bietet Yoga-Kurse an, werkelt fleißig in ihrem Garten und öffnete 2021 diesen das zweite Mal für Besucher. In diesem Jahr nun bietet die Gemüse- und Blumengärtnerin vom Juni bis zum November eine Gemüse-Obst-Blumenkiste im Abo an, die immer donnerstags vom Hof abgeholt werden kann. Interessenten können sich für 100 Prozent Gemüse/Obst oder 50 Prozent Gemüse/Obst und 50 Prozent Blumen entscheiden. Das Ganze ist für 15 Euro die Woche zu haben. Wer Interesse an solch einer regionalen, saisonalen und frischen Versorgung hat, kann sich bei Hanna unter Tel. 0152/52756186 oder mail: thefutureisnow@gmx.de melden und/oder an einem Infotreffen am 26. Februar und am 26. März um 11 Uhr vor Ort teilnehmen. Im Netz ist der Sonnenhof hier zu finden.
Im Februar sieht der Garten noch ziemlich kahl aus.

Unser Medium-Tipp:

Mein Hinweis auf den Botanischen Sondergarten in Hamburg animierte Gartenfreundin Gudrun S., auf das Aboretum Marienhof hinzuweisen, ebenfalls in Hamburg. (Danke für den Tipp!) Es besteht aus wertvollen und sehr großen Bäumen aus aller Welt. Der NDR hat den Zauberwald besucht, den ab 1875 der Hamburger Gutsherr Albert Henneberg am Alsterhang anpflanzen ließ. In einer Nordreportage können Sie hier Einzelheiten entdecken.
Und nachmittags immer ein paar Körner

Unser Extra-Tipp:

Angesichts der Wetterkapriolen der letzten Tage und Wochen ist ja der Klimawandel immer ein Thema. Ich habe in den Winterwochen den Podcast "1,5 Grad" durchgehört. Luisa Neubauer, Aktivistin und Mitorganisatorin der Fridays for Future-Bewegung, setzt sich auf vielfältige Weise mit der globalen Klimakrise auseinander. Sie trifft Menschen, deren Arbeit, Erkenntnisse und Widerstand im Kampf gegen die Klimakrise essenziell sind und besucht Orte, an denen die Auswirkungen der Krise bereits zu sehen und spüren sind. Sie sucht Antworten auf Fragen wie: Was heißt es, der eigenen Zukunft beraubt zu werden? Was bedeutet es, wenn Lebensräume unbewohnbar werden? Was macht die gefährlichste Krise der Menschheit mit uns und wie kommen wir da wieder raus? Auch wenn man versucht ist, sich den schönen und leichten Dingen des Lebens zu widmen, ist der Podcast für uns Gärtnerinnen doch ein Muss. Ich habe vor allem eins gelernt in den letzten Wochen: Es ist wichtig, wenn wir Verbraucher unseren ganz persönlichen ökologischen Fußabdruck minimieren. Mindestens ebenso wichtig ist es aber, dass endlich strukturelle Weichen in unserer Gesellschaft anders gestellt werden, auf die jeder Einzelne leider keinen Einfluss hat. Hier sind die Wirtschaft und vor allem auch die Politik, sprich die neue Bundesregierung gefragt.
Wie wir Gärtnerinnen nachhaltig in unserem eigenen Refugium hantieren können, hat mich übrigens in einer meiner letzten Gartenkolumnen beschäftig. Doch lesen Sie selbst.
Frühlingsiris

Meine Kolumne:

In meiner Kolumne ging es in dieser Woche um die Staude des Jahres 2022. Doch lesen Sie selbst.

Das Zitat:

An dieser Stelle ein Sprichwort, das zum Wetter der letzten Tage gut passt:

Der Boden zieht die Sorgen und der Wind bläst sie weg.

Mit diesen Worten schließe ich diesen Gartenbrief.
Ich danke fürs Interesse und Durchhaltevermögen und hoffe auf weiteres In-Verbindung-bleiben.

Mit sonntagsgrünen Grüßen
Beate Schöttke-Penke
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